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Photo: Artes-Wagen: Wellcome Library MS 49

Inhalte und Studienziele

Der Masterstudiengang „Mittelalterstudien“ wird seit 2008 an der Philosophischen Fakultät der Universität zu Köln angeboten; er wurde 2015 überarbeitet und erfolgreich reakkreditiert. Der reformierte Studiengang startete im Wintersemester 2015/2016.

Das Masterstudium im Fach Mittelalterstudien dient der forschungsorientierten Erweiterung und Vertiefung der im Bachelorstudium von Fächern mit mediävistischen Studienanteilen erworbenen Kenntnisse und Fähigkeiten auf dem Gebiet der Mediävistik. Seiner interdisziplinären Grundidee entsprechend will der Studiengang es den Studierenden zum einen ermöglichen, ihr Sachwissen über Gegebenheiten der mittelalterlichen Welt zu verbreitern und grundlegende Kenntnisse verschiedener, in der fachspezifischen Mittelalter-Forschung angewandter Methoden zu erwerben. Gleichzeitig sollen sie gemäß ihren Voraussetzungen und Interessen Spezialkompetenzen für die mediävistische Forschung auf einem fachlichen Schwerpunktgebiet ausbauen.

Neben der Bildung eines fachlichen Schwerpunktes erwerben die Studierenden einen breiten Überblick und das komplexe und vernetzte methodische Fachwissen, das die mediävistische Forschung mit ihrer vielfältigen Quellenbasis aus historischen, literarischen, philosophischen, theologischen, juristischen und handlungsanleitenden Texten und Gegenständen aller Art seit jeher auszeichnet.

Die Fachkonzeption trägt den unterschiedlichen Eingangsvoraussetzungen der Studierenden durch eine intensive Studienberatung und selbstständige Studien Rechnung. Von besonderer Bedeutung ist das mediävistische Ringseminar im Aufbaumodul 1, das die Studierenden mit Aufbau und Zielen des Studienganges vertraut macht und in die unterschiedlichen mediävistischen Disziplinen, die den Studiengang tragen, einführt, um für ein interdisziplinär organisiertes Studium Rahmen und Orientierung zu bieten und die Identifikation mit dem Studiengang zu fördern. Dazu tragen auch die eigens vom Zentrum für Mittelalterstudien (ZEMAK) organisierten Forschungskolloquien bei.

Die vermittelten fachlichen Kenntnisse, Fähigkeiten und Methoden sollen die Studierenden in disziplinären Schwerpunkten und insbesondere auf interdisziplinären Feldern zu wissenschaftlicher Arbeit, zu kompetenter Einordnung wissenschaftlicher Erkenntnisse und zu verantwortlicher Umsetzung des Fachwissens befähigen. Schließlich sollen sie auf breiter mediävistischer Basis in kritischer Auseinandersetzung mit neuen Ergebnissen eigenständig Forschungsfragen entwickeln. Damit ermöglicht dieser Studiengang den forschungsbasierten Erwerb methodischer Kompetenzen zur wissenschaftlichen Erschließung sehr unterschiedlicher Typen von Quellen und die Fähigkeit, Fragestellungen und Thesen, Forschungsergebnisse und neue Befunde in schriftlicher und mündlicher Darstellung professionell, kritisch und kompetent darzulegen.

In der thematischen Auseinandersetzung mit dem Mittelalter wird ein historisch basiertes Verständnis für gegenwartsrelevante Problemhorizonte entwickelt, etwa für die Problematik von Epochenkonzepten, für den Zusammenhang von Alterität und Kontinuität gesellschaftlicher, kultureller und medialer Formationen und für komplexe Phänomene von Integration und Desintegration in interkulturellen Kontexten.

Die konkreten Fragestellungen und Forschungsgegenstände der einzelnen mediävistischen Fächer richten sich mit ihren unterschiedlichen – komplementären, interferierenden und miteinander konkurrierenden – methodologischen Ansätzen auf disziplinenspezifische Aspekte, wie philosophische Entwürfe und Soziallehren, Herrschafts- und Gesellschaftsordnungen, Lebensformen, Habitus und Mentalität, Erscheinungsformen des Rechtslebens, mündliche und schriftliche Tradierungen, fremde Sprachen, Grammatik und Poetik, literarische Texttransformationen, Diskursformen, das Wechselverhältnis von Text und Bild, Bautechnologie und Architekturformen. Damit wird im Rahmen dieses Studienganges ein außerordentlich breiter, fundamentaler kulturgeschichtlicher Zusammenhang konstituiert, der nicht zuletzt durch die zahlreichen Kooperationsmöglichkeiten mit in Köln angesiedelten, mediävistisch einschlägigen Institutionen wie der Erzbischöflichen Diözesan- und Dombibliothek, dem Museum Schnütgen und dem Erzbischöflichen Diözesanmuseum auf breiter materieller wie konzeptioneller Basis in Lehre und Forschung erschließbar ist.

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